Infos zur Katzenvermittlung

Unsere Katzen durchlaufen eine 2 – 4wöchige Quarantänezeit. Während dieser Zeit werden die Katzen auf ansteckende Krankheiten untersucht,  gegen Endo- und Ektoparasiten ( prophylaktisch ) behandelt , mit einem Mikrochip ( Implantation subcutan – unter der Haut ,linke Halsseite ) gekennzeichnet , gegebenenfalls kastriert und im 3 – 4wöchigem Abstand gegen Katzenschnupfen / Katzenseuche / Tollwut geimpft .
Während dieser Zeit hat der ursprüngliche Besitzer die Möglichkeit sich zu melden und sein Tier ( Fundtiere ) wieder abzuholen .
Weiterhin werden alle Katzen mehreren Tests unterzogen: Sie werden auf FIV und Leukose getestet. Wir kümmern uns weiterhin um alle ausgestoßenen , gefundenen ,zu krank und damit zu teuer gewordenen oder zu alten ( damit oft kostenintensiven ) Katzen gleichermaßen! Lassen ihnen medizinisch notwendige Fürsorge angedeihen , ohne Rücksicht auf die zu erwartenden Kosten !

Und weil es immer wieder viele Fragen dazu gibt : Wir schläfern kein Tier ohne medizinische Indikation ein !!!

Leukose und FIV – positive Tiere bringen wir in kleinen Gruppen zusammen und trennen sie zeitlebens von anderen Katzen.

Die Vermittlung dieser Katzen gestaltet sich oft verständlicherweise sehr schwierig , dennoch versuchen wir auch für diese Katzen ein geeignetes Heim zu finden.

Oft verbringen diese Tiere aber sehr viel Zeit im TH , daher werden wir anstreben, auch für diese Katzen die Unterbringung zu verbessern und wenn nötig ihnen einen angenehmeren Platz im TH zu bieten.

Manchmal ( in letzter Zeit häufiger ) stoßen wir auf das alte Problem: der Platz, denn häufig genug gibt es Katzen, welche isoliert gehalten werden müssen, aus den unterschiedlichsten Gründen. Aber momentan sind unsere Möglichkeiten begrenzt ! Denn was viele Jahre vernachlässigt wurde , können auch wir nicht von Heute auf Morgen verändern. Und da gibt es ja noch die Kleintiere und das Problem der warmen und ausreichenden Plätze für die Hunde. Dazu aber mehr auf den entsprechenden Links .

Die Erfahrung hat uns gezeigt , dass große Katzenstuben mit vielen Insassen ein großes Risiko für Krankheitsübertragungen und oft enormen Stress für die Katzen bedeuten.

Kleinere Gruppen gewährleisten den Sozialkontakt und nicht zuletzt bedeutet es weniger Stress für die Tiere. Die mögliche Übertragung von Krankheiten wird dadurch ebenfalls minimiert.

Sie werden erkennen, daß wir alles erdenkliche tun, um Ihnen gesunde Tiere zu übergeben. Aber haben Sie bitte auch Verständnis dafür, daß es unmöglich ist, Ihnen eine Art Garantie für unsere Tiere mit auf den Weg zu geben.

Es sind Lebewesen und Individuen mit den unterschiedlichsten Charakteren und natürlich der Möglichkeit, sich später bei Ihnen oder von ihrer Zweitkatze ( wer testet schon seine Katze vom Bauer oder aus einem Zeitungsinserat ? ) mit Krankheiten zu infizieren oder an latenten ( versteckten ) Infektionen zu erkranken !

Immer wieder suchen wir auch Pflegeplätze für unsere Sorgenkinder! Das bedeutet: Alle notwendigen medizinischen Versorgungen übernehmen wir !Alle normalen ( Futter / Pflege ) Kosten übernehmen Sie. Diese Tiere bleiben Eigentum des TSV .

An dieser Stelle möchte ich auch noch auf ein neues Problem hinweisen und erhoffe Hilfe von Ihnen:
Zunehmend werden verwilderte, agressive Katzen ins TH gebracht. Diese Tiere leiden besonders unter der Enge und der permanenten Nähe zu anderen Katzen und den Menschen. Sie, die vorher in ,,Freiheit“ und Unabhängigkeit gelebt hatten, sitzen nun in sehr kleinen Boxen, Käfigen und oft zu Zweit, zu Dritt, zu Viert und so weiter.

Aus meiner Sicht ist es nicht tierschutzgerecht diese Katzen 5, 10, 15 Jahre einzusperren. Manche Katzen werden apathisch, inappetent, krank oder noch agresiver, weil sie keine oder kaum Rückzugsmöglichkeiten haben. Der permanente Stress dem diese Tiere ausgesetzt sind kann nicht Ziel unserer Arbeit sein.

Vielmehr suchen wir Bauernhöfe, Reiterhöfe und der Gleichen wo diese Katzen angesiedelt werden können. Diese Tiere sind geimpft, gechipt und kastriert und haben es verdient, wieder in ,,Freiheit“ zu leben. An den Futterkosten würden wir uns beteiligen .

Nachfolgend noch einige Bemerkungen zu den unterschiedlichsten und gefürchtetsten Viruserkrankungen der Katze:

FIV : ( Feline Immunschwäche Virus , ein Retrovirus ) Die Ansteckung, der Verlauf und die vielfältigen Symptome dieser Viruserkrankung sind ähnlich der humanen AIDS – Variante. In deren Folge kann es zu den verschiedensten Krankheitssymptomen kommen. Besonders häufig ist die FIV – Infektion bei älteren , nicht kastrierten Katern mit freiem Auslauf ( Nackenbiß beim Paarungsakt und Revierverteidigung ) Diese Erkrankung ist auf den Menschen nicht übertragbar !

Leukose : ( Leukämievirusinfektion , ein Retrovirus ) Auch die Leukose der Katze ist eine tödlich verlaufende Viruserkrankung, welche ebenfalls nicht auf den Menschen übertragbar ist. Die Symptome sind hier ebenfalls sehr vielfältig und lassen sich meist nur durch Bluttests vorab einigermaßen sicher abklären. Dennoch werden einige betroffene Tiere durchaus alt und diese Erkrankung bricht nie aus. Allerdings gilt allgemein: die Lebenserwartung dieser Katzen ist nicht vergleichbar mit denen von gesunden Katzen. Wiederum können gesunde Katzen die Leukoseinfektion überwinden und immun werden.

Beide Erkrankungen werden durch direkten Kontakt der betroffenen Katzen übertragen, z.B. über Speichel – gegenseitiges Belecken oder durch den Biß beim Deckakt, unter rivalisierenden Katzen durch gegenseitige Verletzungen oder bereits im Mutterleib über das Blut ( das allerdings sehr selten ).

Kastrationen minimieren das Risiko der Übertragung bei Auseinandersetzungen und Deckakt auf natürliche Art und Weise .

Wer einen Freigänger sein Eigen nennt,sollte ihn also kastrieren und eventuell gegen Leukose impfen lassen ! Sprechen Sie mit ihrem Tierarzt darüber. Nicht nur um unerwünschten Nachwuchs zu verhindern !

Für beide Erkrankungen gilt nach allgemeiner Auffassung, je weniger Stress diese Tiere haben, je größer ist die Möglichkeit, daß sie trotz dieser heimtückischen Erkrankung ein langes Leben vor sich haben .

Merke : Sehr gute Haltung fördert die mögliche Überlebenszeit ! Schlechte Haltung verkürzt die Virämiedauer ( Auftreten von Virus im Blut ) erheblich und damit das Überleben.

Eine weitere ( wenn sie ausbricht ,tödliche ) Erkrankung ist die sogenannte FIP, ,, Feline Infektiöse Peritonitis“.
Diese wohl am meisten gefürchtete Viruserkrankung ist deshalb so heimtückisch, weil es ( momentan ) keine zuverlässigen Tests gibt, sie immer tödlich verläuft, wenn sie ausgebrochen ist und sehr wahrscheinlich durch Mutation des an sich harmlosen, enteralen Coronavirus entsteht. Es ist eine weltweit unter allen Feliden verbreitete , unheilbare und immer tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Die Übertragung erfolgt meistens oronasal über den Kot, seltener über Sekrete. Allerdings spielt auch die indirekte Übertragung via Kotkistchen , Bürsten, Schlafkörbe und ähnliches eine wichtige Rolle.
Gerade im TH benutzen viele Katzen eine gemeinsame Toilette, in Freiheit wird kaum eine Katze dort ihr Geschäft verrichten, wo eine andere Katze es bereits getan hat ! Daraus folgt: größere Gruppen erhöhen das Risiko der Ansteckung.
Man unterschied früher die sogenannte feuchte ( exsudative, effusive oder nasse ) FIP, von der trockenen ( oder granulomatösen, parenchymatösen, nichtexsudativen oder nichteffusiven ) FIP, oder einer gemischten Variante.
Heute weiß man, dass es nicht sinnvoll erscheint ,diese Formen zu unterscheiden. Es sind immer mehr oder weniger Erguss und immer histologische Organveränderungen vorhanden. Sie kann lediglich mehr exsudativ oder mehr produktiv ausgeprägt sein.
Auch hier gibt es die Möglichkeit der Impfung, welche aber seit Jahren sehr umstritten ist.

Im sogenannten FIP – Test kann also nicht zwischen harmlosen enteralen Coronaviren und pathogenen FIP verursachenden Coronaviren unterschieden werden.
Daher testen wir auf Coronaviren – Antikörper nur zu dem Zweck, einen Anhaltspunkt bei therapieresistenten Erkrankungen zu haben. Über 50% der Katzen in Deutschland hatten schon Kontakt zu Coronaviren ( reagieren also positiv ) und sind Sie mal ehrlich: Wer testet schon ein Kätzchen, das er vom Bauer oder Züchter bekommt ?
Oft sind diese Tiere weder gegen Endo– und Ektoparasiten behandelt worden, weder gechipt noch geimpft!
FIP – positiv bedeutet letztendlich oft nur : die Katze hatte schon einmal Kontakt zu Coronaviren.

Bei uns bekommen Sie dagegen eine Katze, die vollständig entwurmt wurde, durchgecheckt, getestet, gechipt und kastriert wurde.
Die Schutzgebühr kann daher nur einen kleinen Teil der tatsächlich entstandenen Kosten abdecken.

Wir freuen uns also weiterhin über jede nur erdenkliche Spende.

Der Test auf Coronaviren :

Allgemein als FIP – Test ( Feline Infektiöse Peritonitis ) bekannt, sorgt dieser Test für die größte allgemeine Verunsicherung. Das kommt daher, daß in den Laboratorien nicht zwischen enteralen ( harmlosen ) Coronaviren und den tödlichen ( wahrscheinlich aus Mutationen entstandenen ) Coronaviren unterschieden werden kann. Da über 50 % der ( in Deutschland lebenden ) Katzen bei diesem Test positiv reagieren, ohne jemals eine FIP zu entwickeln, wäre es vom Tierschutzgedanken her undenkbar, diese Katzen völlig zu isolieren oder gar zu euthanasieren. Ist die Diagnose allerdings gesichert, wäre es ebenfalls sehr inhuman, diese Katzen durch aufwendige medikamentelle Versorgung noch länger am Leben zu erhalten.
Auch die Höhe des Antikörpertiters auf Coronaviren oder das anschließende Screening ( Aufspaltung der Eiweißfraktionen ) läßt nur im Zusammenhang mit einer Erkrankung und weiterer Tests die Verdachtsdiagnose FIP zu. Auch hier gilt Stress als krankheitsfördernd und oft sind jüngere Tiere betroffen.

Wir freuen uns, Ihnen einige Fragen beantwortet zu haben und stehen natürlich weiterhin mit Rat und Tat und offen für konstruktive Kritik Ihrerseits zur Verfügung.

Der Vorstand des TSV / TH – Leitung

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